Auf dem Weg von Windhoek nach Omaruru haben wir in Okahandja Station gemacht.
Okahandja ist ein historischer Ort. Hier gibt es einen Friedhof, wo einige Häuptlinge ihre letzt Ruhe gefunden haben. Hosea Kutako ( 1870- 1970), nachdem der internationale Flughafen benannt ist. Er war ein traditioneller OvaHerero Führer, der sich für die Unabhängigkeit Namibias eingesetzt hatte.
Auch das Grab von Jonka Afrikaner ( 1790- 1861) findet man hier. Er war ein Stammesführer des 19. Jahrhunderts, Kaptain der Orlam-Afrikaner, der den „Friedensvertrag und Stämmebund von Hoachanas“ mit allen namibischen Häuptlingen im Jahr 1858 ausgehandelt hat.
Gedenken und Erinnern und damit auch Versöhnen gehören zur Kultur vieler Stämme hier in Namibia. Durch den Wandel der Geschichte haben alle Stämme Namibias eine wechselvolle Geschichte, in der ihre Bedeutung und ihr Lebensraum immer wieder durcheinander gewürfelt wurde. Dabei kam es auch zu Auseinandersetzungen, Vertreibungen und Gewalt. Heute leben alle Stämme in einem unabhängigen Namibia. Ob sie alle ihren Platz für eine hoffnungsfrohe Zukunft gefunden haben, bleibt abzuwarten. Aber Erinnern, Gedenken und Versöhnen haben einen wichtigen Platz in der Kultur aller Völker- in der Regenbogennation Namibias.
Der Besuch dieser Gräber war auch für uns wichtig, weil in der Begegnung mit unseren Partnern, die Fragen nach Gedenken, Erinnern und Versöhnen eine zentrale Rolle spielen.
Annette Salomo